Zu Aikido und HanaYama AIKido

AiKiDo – was ist das denn eigentlich?Stick-Emblem klein II.png

Na, klar. ´N Kampfsport.- Oder doch eher Kampfkunst? Oder gar Kunstkampf?

Schwer zu sagen… das können andere auch vielleicht besser. Diverse Recherchen dürften helfen, das vage Bild zu konkretisieren, aber es geht nichts über ein Probetraining. Nur so viel: Setzte man Kampfkünste mit Spielen gleich, wäre Aikido Schach…

Grundsätzlich gilt aber, dass Aikido aus den überlebenswichtigen Kampfstilen auf den Schlachtfeldern des mittelalterlichen Japans entstand, grundsätzlich ohne deren tödlichen Elemente „auskommt“ und vom Begründer (Ueshiba Morihei, 1883 – 1969) bzw. seinen Nachfolgern durch religiös-philosophische Verbrämung mystifiziert wurde.

Das Fehlen der tödlichen Techniken erweist sich als praktisch, wenn die Übungspartner (und man selbst) wiederkommen sollen, die Mystifizierung hat der Begründer selbst erst in seinen letzten Jahren vorangetrieben – wir in Blomberg bieten diesen Zugang nicht und sind quasi beim körperbetonten Aikido des Begründers vor 1920 stehengeblieben. Eine Entwicklung findet bei uns auf der sportmotorischen Ebene statt, Esoterik, Seelenheil und Entsprechendes werden nicht angeboten, ebenso wenig der sportliche Wettkampf.

Der Ursprung in den Techniken der offenen Feldschlacht mit Schwertern, Stöcken und Messern sowie einer gewissen Schutzpanzerung der Krieger spiegelt sich auch in den Körpertechniken wider. Das kann dazu führen, dass die Techniken Menschen, die z.B. in den Mixed Martial Arts im Octagon ihre Erfüllung suchen, nicht gefallen. Und ja, wer schon im Training „auf die Fresse“ will und einen blutigen Wettkampf sucht, ist bei uns nicht gut aufgehoben, und wer sich schnell effektiv verteidigen können möchte, dem sei vielleicht zu einer Schusswaffe geraten.

HanaYama AiKiDo?

HanaYama AiKiDo hat sich entwickelt aus den vielfältigen Erfahrungen einer Aikido- und Sportlehrerbiographie.

HanaYama AiKiDo unterscheidet sich nicht in den Grundsätzen von dem, was als mainstream-Aikido bezeichnet werden könnte.

Es unterscheidet sich aber sehr wohl in einigen Interpretationen dieser Grundsätze, in der Didaktisierung, in der Wertung der Wichtigkeit einiger Elemente, und im methodologischen Einsatz des Bokken (Holzschwert).

Auch interpretieren wir hier die namensgebenden Silben nicht frei, sondern wörtlich bzw. in der japanischen Tradition:

Ai: definieren wir als Angemessenheit, sowohl des Abstandes als auch des Krafteinsatzes (das japanische Wort für „Liebe“ hört sich auf japanisch genauso an – ein Quell des Missverständnisses….)

Ki: ist nicht die „innere Kraft“, sondern vielmehr gutes Timing, Zielgerichtetheit, Beherrschung biomechanischer Prinzipien (Körperschwerpunkt und Hebel) und Kraft durch möglichst als „entspannt“ empfundenen Einsatz mehrerer Muskelgruppen (statt nur einer).

Do: ist tatsächlich der Weg, den man beim Erlernen beschreitet. Er steht ein wenig „Jutsu“ gegenüber, was die technischen Aspekte bezeichnet. So ein „Do“ ist eine lange Herausforderung….

AiKiDo ist also für uns die mitunter lange dauernde Suche nach der perfekten (Kampf-) Bewegung mit Bezug auf ideal und harmonisch koordiniertem, angemessenem Krafteinsatz.

HanaYama AiKiDo hat seinen Ursprung in Blomberg / Lippe in Ostwestfalen – Lippe (OWL), das Einzugsgebiet umfasst also auch Höxter, Brakel, Detmold, Lage, Lemgo, Horn, Bad Meinberg, Stuckenbrock, Hövelhof, Paderborn, Sennelager, Bielefeld, Herford, Schieder, Schwalenberg, Lügde, Elbrinxen.

HanaYama AiKiDO ist nicht kommerziell.

“Don’t move for nothing!”

HanaYama Ryu AiKiDo

Wo kommt es her – was zeichnet es aus?

Der Name HanaYama ergibt sich aus der Deutung des Namens des Ausgangspunktes, “Blomberg”, als “Blumenberg” (Blomberg ist die “Nelkenstadt):

Hana (jap.: Blume), Yama (jap.: Berg)

Die Entwicklung des HanaYama Ryu AiKiDo wird dadurch begünstigt, dass sport-wissenschaftliches und ~pädagogisches Vorgehen bei uns Vorrang hat, was auch den offenen und kritischen Umgang mit anderen Lehrmeinungen beinhaltet.

HanaYama Ryu AiKiDo zeichnet sich im Vergleich zu anderen Aikido-Stilen (“Ryu”) nicht nur durch eine besondere Betonung der Symmetrie-Aspekte des Aikido aus.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Idee des “Uke-Nagashi” (“den Gegner / Partner (weg-) fließen bzw. abgleiten lassen”). Ein anderes Merkmal besteht in der Betonung der Irimi- bzw. Eingangsbewegung durch Hineingleiten in den „Überkreuzstand“ und dessen Auflösung. Die dritte Besonderheit ist der „Wobbel“.

Uke-Nagashi (受け ) spart Entscheidungen

Uke- nagashi bedeutet, den Gegner an sich ab- bzw. vorbeigleiten zu lassen, ohne ihn in seiner Bewegung zu stören. Solange Hellsehen nicht erfolgreich unterrichtet werden kann, wird man im Zweifel nicht wissen, wie und mit welchem Körperteil und auf welcher Körperseite der Angriff wohin erfolgen wird. Daher sollte wohl die initiale Ausweichbewegung universell sein: Uke-Nagashi ist so konzipiert. Dadurch ergeben sich, je nach Wahl der Seite, zu der hin ausgewichen wird, verschiedene (sinnvolle) Bewegungs- und Technikvarianten.

Im Umkehrschluss heißt das auch, dass es einem Angreifer egal sein muss, mit welchem Bein der Verteidiger vorne steht…